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Die Corona-Pandemie führte unter anderem zu einer wechselhaften Nachfragesituation bei Rohstoffen und Material. Daraus resultiert zurzeit eine Mangelsituation in den verschiedensten wirtschaftlichen Branchen. Viele Unternehmen leiden beispielsweise unter dem Chipmangel. Große Autobauer wie Opel schicken ihre Arbeitnehmer deshalb in Kurzarbeit. Hinter dieser Entwicklung steht auch das Erfordernis veränderter Strukturen im Controlling. Die derzeitige Rohstoff- und Materialknappheit zeigt mehr als deutlich, dass kein Unternehmen und keine Branche mehr an einem digitalisierten Beschaffungscontrolling vorbeikommen wird. Worum geht es dabei?

Warum analoge Frühwarnsysteme nicht mehr ausreichen

Viele deutsche und europäische Unternehmen stellen zurzeit fest, dass sie nicht wie geplant arbeiten können, weil ihnen bestimmte Rohstoffe fehlen. Dabei geht es nicht nur um die Chips, sondern auch um weitaus profanere Materialien wie etwa Holz in der Baubranche. Der Rohstoffmangel trifft die meisten Unternehmen unvorbereitet. Die Unternehmen stöhnen außerdem unter den massiven Preissteigerungen, die der Rohstoffmangel am Ende mit sich bringt. Besonders der Chipmangel zeigt deutlich, dass Unternehmen weltweit nicht auf eine volatile Nachfragesituation vorbereitet waren. Wird – wie in der Corona Pandemiesituation – ein bestimmter Bereich zunächst einmal heruntergefahren, lassen sich Herstellung und Produktion mit der folgenden massiv ansteigenden Nachfrage nicht so schnell in Gang setzen. Kommen hier in manchen Bereichen verschiedene Aspekte wie Pandemie, Naturkatastrophen oder Ereignisse wie die Schiffs-Havarie im Suezkanal dazu, brechen ganze Lieferketten zusammen. Auch die Containerkrise hat ihren Teil zu der Entwicklung beigetragen. In vielen Unternehmen und Branchen herrscht jetzt Krisenstimmung. Vor allem dem Chipmangel steht man sehr hilflos gegenüber.

Bleibt nur die Flucht in Stagnation und Kurzarbeit?

Von technischer Seite aus gesehen stehen bereits Instrumente bereit, die Unternehmen und ganzen Industrien ermöglichen, flexibler mit Angebot und Nachfrage umzugehen. Der Schlüssel liegt in einem digitalisierten Beschaffungscontrolling mit KI-Steuerung. Effektives und digitalisiertes Supply-Chain-Controlling wird zum Erfolgsfaktor Nummer 1. Das zeigt die derzeitige Situation deutlich.

Warum Beschaffungscontrolling digital werden muss

Controlling im Bereich der Supply-Chain steht immer vor großen Herausforderungen. In normalen wirtschaftlichen Situationen sind diese häufig nicht im Fokus. Bei Rohstoffmangel wie beispielsweise dem derzeitigen Chipmangel wird überdeutlich, was ein modernes Beschaffungscontrolling leisten muss:

  • Es fungiert als effizientes Frühwarnsystem.
  • Es hilft dabei Vorsorge zu treffen, Lieferalternativen zu finden und Mangelsituationen konstruktiv zu überbrücken.
  • Es kann über den Einsatz von künstlicher Intelligenz und gesteigerter Datenverarbeitung (Stichwort Big Data) bestimmte Entwicklungen vorausnehmen und frühzeitige Handlungsempfehlungen geben.
  • Es unterstützt Unternehmen dabei, mit kurzfristig erfolgenden Preissteigerungen umzugehen.

Beschaffungscontrolling kann zwar eine globale Situation wie die derzeitige nicht vollkommen verhindern, es kann aber Unternehmen als Teil von globalisierten Lieferketten dabei helfen, mit der Situation besser umzugehen.

Typische Instrumente und Kennzahlen eines digitalisierten Beschaffungscontrolling

Supply-Chain-Controlling arbeitet KI-gesteuert mit Kennzahlen und Kennzahlensystemen. Hier kann es beispielsweise eine Rolle spielen, welcher Anteil von Rohstoffen und Materialien aus einem bestimmten Land oder einer bestimmten Quellen stammen.
Im Sinne der Frühwarnfunktion kann das Beschaffungscontrolling frühzeitig alarmieren, dass ein Rohstoffmangel droht, wenn diese Quelle für das Material ausfällt oder sich Lieferungen von hier verzögern. Das kann unter Umständen bedeuten, dass sich Unternehmen anders bevorraten, wenn es um einen unverzichtbaren Rohstoff aus einer ganz bestimmten Quelle geht. Zwar ließen sich dann die Folgen wie jetzt beim Chipmangel nicht vollkommen abfangen; die frühe Warnung kann aber ermöglichen, die Mangelsituation länger zu überbrücken, weil mehr Rohstoffe auf Lager liegen oder alternative Lieferquellen rechtzeitig identifiziert worden sind.

Ebenso ermöglicht ein Beschaffungscontrolling auf KI-Basis, die Zeit von Rohstoffmangel und Chipmangel besser zu überstehen. Hier ergeben sich über eine umfassende Datenanalyse vielleicht Möglichkeiten, um alternative Produkte herzustellen und zu verkaufen, bis sich die Rohstoffsituation wieder normalisiert hat. Welche Folgerungen vom Unternehmen aus einem digitalisierten Beschaffungscontrolling gezogen werden, hängt von den Umständen des einzelnen Falles ab. Relevant ist immer ein Aspekt, der modernes Supply-Chain-Controlling unbedingt auszeichnet: Unternehmen gewinnen mit diesem Controlling die nötige Flexibilität, um auf volatile Umstände wie beispielsweise Rohstoffmangel reagieren zu können.

Auswirkung nicht nur für ein einzelnes Unternehmen

Gerade der derzeitige Chipmangel zeigt die große Abhängigkeit ganzer Branchen von globalen Lieferketten und Produktionsstätten, die weitab der hiesigen Industrien angesiedelt sind. Mit einem digitalisierten Beschaffungscontrolling wäre diese Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten erheblich früher ins Bewusstsein ganzer Branchen gerückt. Es geht insofern auch darum, die Abhängigkeit von den globalisierten Lieferketten mittelfristig zu verringern. Das gelingt etwa durch den Aufbau eigener Einheiten für die Produktion von Chips oder die Bereitstellung bestimmter Rohstoffe. Künstliche Intelligenz und Big Data Science können jederzeit die relevanten Informationen bereitstellen. So können ganze Branchen miteinander kommunizieren und davon profitieren, sich unabhängiger von globalen Lieferketten zu machen. Das könnte zukünftig in vielen Bereichen echten Rohstoffmangel sehr viel unwahrscheinlicher machen. Erste Entwicklungen gehen in diese Richtung, hier werden in punkto Chipmangel zum Beispiel die Kapazitäten rund um das Chip-Cluster Dresden ausgebaut.

Fazit: Beschaffungscontrolling ist digital

Wollen Unternehmen Branchen insbesondere im internationalen Umfeld wettbewerbsfähig bleiben, zählt ein KI-gesteuertes Beschaffungscontrolling zu den entscheidenden Faktoren. Nur so lassen sich unternehmensinterne und branchenübergreifende Entwicklungen anstoßen, um mit immer volatileren wirtschaftlichen Bedingungen umgehen zu können. Die derzeitige Mangelsituation zeigt wie ein Brennglas die Problematik auf. Rohstoffmangel kann eine Herausforderung sein, die mit der derzeitigen Pandemiesituationen noch lange nicht Vergangenheit ist. In so sensiblen Bereichen wie der Halbleiter-Produktion zeigt der Chipmangel deutlich, wie sich europäische Industrien und Branchen zukünftig aufstellen müssen. Modernes Beschaffungscontrolling mit KI ebnet den Weg dahin.

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